Welcome to Miami: So funktioniert es Low Budget

Herrje, das ist doch wirklich schon eine Weile her… denn in Miami waren wir ziemlich zu Beginn unserer Weltreise im Juli 2021. Wir waren gerade in Costa Rica und unser nächstes Ziel war Ecuador. Die Flugverbindung war am besten, wenn wir über Miami fliegen. Und daher dachten wir uns, okay, wenn es sowieso über Miami geht, dann lass direkt ein paar Tage dort verbringen. Um die Kosten aber so gering wie möglich zu halten und um einigermaßen im Weltreise-Budget zu bleiben, war von vornherein klar: Wir schlafen im Auto.

Für 3 Tage waren wir in Miami und haben in einem Ford Fiesta geschlafen. Dafür haben wir uns kein zusätzliches Equipment gekauft, sondern einfach auf den Sitzen geschlafen. Ja, wir haben passende Locations zum Übernachten gefunden und nein, unser Auto wurde nicht aufgebrochen, währenddessen wir geschlafen haben. Hast du auch vor, in den Staaten im Auto zu schlafen? Was du dabei beachten solltest und wie du dabei vorgehst, verrate ich dir in diesem Beitrag. 🙂

3 Tage Miami (Juli 2021)

Warum haben wir in Miami im Auto geschlafen?

Die beste Möglichkeit um in den USA auf deinem Roadtrip Geld zu sparen ist das schlafen im Auto. Denn Unterkünfte in den USA sind teuer. Lasst es mich wiederholen: seeehr teuer. 😉 Das Geld spare ich mir lieber und investiere es in gutes Essen, Erlebnisse und Benzin. 

Hinweis: Es gibt 50 Bundesstaaten in den USA, und ich spreche in diesem Beitrag nur über unsere Erfahrungen mit 3 Übernachtungen im Auto in Florida. Jeder Bundesstaat kann dazu seine eigenen Regelungen und Gesetze haben! Wir waren aber auch an der Westküste der USA für 3 Wochen unterwegs (anderer Zeitraum, anderer Blogbeitrag) und bevor wir los sind, haben wir uns teilweise wirklich den Kopf zerbrochen, dass die Schlafplatzsuche kompliziert werden könnte oder wir Probleme mit der Polizei bekommen, wenn wir falsch stehen. Aber man bekommt zügig ein Gefühl dafür, wo man stehen darf und wo nicht. 

Die ganz große Frage, die als Erstes im Raum stehen sollte: Ist es denn überhaupt erlaubt, im Auto zu schlafen? Jein. Tolles Wort. Lässt Spielraum in beide Richtungen offen und sagt aus: kann in die Hose gehen, muss aber nicht. Entweder Kategorie: dumm gelaufen. Oder: Geil, Geld gespart, weil es lief halt alles glatt. Die Regelungen sind für jeden Bundesstaat unterschiedlich! Im Allgemeinen kann man aber sagen, dass sich die Bestimmungen gegen die richten, die dauerhaft in ihrem Fahrzeug leben, welches auch ihr einziges zu Hause darstellt und weniger, gegen von Bundesstaat zu Bundesstaat reisende auf einem Roadtrip. 

Leider gibt es dazu keine eindeutigen Richtlinien, die ich euch jetzt an die Hand geben könnte. Zu den einzelnen Staaten findet man selbst im Internet recht schwammige Aussagen. Es ist also eine Grauzone. Oftmals gibt es Schilder, die das Campen verbieten, aber das Schlafen im Auto erlauben bzw. dulden. Generell ist Wildcampen verboten, aber es gibt ein paar Plätze, an denen es erlaubt ist:

  • Supermarkt Walmart erlaubt es über Nacht auf dem Parkplatz zu stehen. Das haben wir selber sehr oft beobachtet und auch selber gemacht. Auch andere Supermarktketten wie Costco und Home Depot haben meist nichts dagegen. Halte Ausschau nach Schildern, die es explizit verbieten, oder nach anderen Fahrzeugen, die auch dort übernachten.
  • Es gibt sogenannte Rest Areas an High-, Freeways, an denen man kostenlos parken und übernachten kann
  • in National Forest (Staatliche Wälder) darf man kostenlos übernachten

Den richtigen Mietwagen finden

Günstige Mietwagen Angebote vergleichen und sparen klappt bei Check24*. Wir hatten einen Ford Fiesta für 3 Tage und haben dafür 200€ insgesamt gezahlt. Und das war definitiv der bessere Deal als in Hostel oder Hotels zu übernachten. Durch das Auto hatten wir Übernachtung und Transport in einem. 😉 Wir haben im Auto geschlafen, zwar ziemlich unbequem und eng und eigentlich konnte von Schlaf auch kaum eine Rede sein, aber hey, wir haben Geld gespart! 😀 Und wir hatten direkt unseren eigenen Transport und konnten dadurch problemlos in den Everglades Nationalpark und zu den Miami Keys fahren. Easy!

Eine weitere Variante wäre einen Mietwagen über Expedia.com zu buchen. Hinweis: Bei Expedia.com kannst du das Auto ohne Versicherung mieten und daher ist es deutlich günstiger! Natürlich auf eigene Verantwortung 😉 Daher ist es also ein Spartipp mit Risiko!

Schlafen im Ford Fiesta 

Einen sicheren Schlafplatz in Miami finden

“In den USA im Auto zu schlafen ist gefährlich”, “Was ist, wenn dich die Polizei erwischt?”, “Und wenn jemand dein Auto aufbricht?” Fragen wie diese wurden natürlich gestellt und geisterten uns auch im Kopf herum… Aber es hat uns nicht davon abgehalten, in unserem winzigen Ford Fiesta zu schlafen. Hatten wir Angst davor, im Auto zu schlafen? Das gibt noch einmal ein Jein. Angst wäre zu viel gesagt, sagen wir eher, ein mulmiges Gefühl. Aber auch nur, weil wir Bedenken hatten, ob uns nicht doch jemand wegjagen könnte. 😀 Unbegründet, denn wir haben ein paar logische Tipps beachtet und haben uns vor allem leise und unauffällig verhalten. 

Tipp 1: Suche

Unsere Anlaufstelle für kostenlose Übernachtungen waren die Parkplätze von Shopping-Malls und Walmarts. Parkplätze an den Walmarts eignen sich bestens, da sie sehr gut beleuchtet sind und Security-Personal öfter mal eine Runde läuft. Auch Costco und Home Depot Parkplätze bieten sich an. Wichtig: Achte immer auf beleuchtete Parkplätze oder wohlhabende Wohnsiedlungen bei deiner Suche nach einer passenden Übernachtungsmöglichkeit.

Außerdem kann ich noch die App park4night empfehlen, die kostenlose Parkplätze zum Übernachten anzeigt. Für die Plätze sind im besten Fall schon Bewertungen anderer Camper da, so weiß man in etwas, was einen erwartet. Die App haben wir aber vor allem an der Westküste der USA genutzt, in Miami selbst haben wir einfach auf den öffentlichen Parkplätzen der Supermarktketten übernachtet. Die App zeigt zudem Parkplätze und keine Campingplätze an.  

Tipp 2: Vorbereitung

Alles, was Du zur Nacht gebrauchen könntest und am Morgen, um zügig deine Routine durchzuführen, sollte griffbereit liegen. Medikamente, Ohropax, Powerbank mit Ladekabel, Wasser, Snacks, etc. einfach schon so sortieren im Auto, dass Du weißt, wo es liegt und jederzeit rankommst. Hygienetücher und Handdesinfektionsmittel sind auch immer nützlich für den Frischekick zwischendurch. Wenn Du am Abend mal auf die Toilette musst, dann haben einige Walmarts und Safeways 24 Stunden geöffnet, das heißt, wenn du nachts mal dringend musst, dann ist der Gang zur sauberen Toilette nicht weit.

Tipp 3: Ankunft & Abfahrt

Stelle dein Auto ab und bereite dich für die Nacht vor. Alles, was du benötigen könntest, legst du dir bereit und denke auch schon daran, für den Morgen danach und die zügige Abfahrt vorzubereiten. Siehe: Waschtasche, um dich fix frisch zu machen und Klamotten, die du anziehen wirst. Über Nacht öffnest du das Fenster einen kleinen Spalt, für bessere Luft, und verriegelst die Türen. Mach es dir so gemütlich, wie es möglich ist, und stelle dir deinen Wecker zeitig am Morgen, sodass du nicht erst wach wirst, wenn schon viele andere Menschen eintreffen. Für die Nacht gilt, dass du nicht unnötig auf dich aufmerksam machst und Lärm vermeidest. Türen öffnen oder zuschlagen, auf ein Minimum reduzieren und die Fenster nur einen Spalt weit öffnen. 

Verlasse den Parkplatz so früh wie möglich, um nicht aufzufallen. Wir sind gegen 6 Uhr aufgestanden, sind in den Walmart gegangen, haben Zähne geputzt und uns ein bisschen frisch gemacht. Ja, manch einer schaut vielleicht verwundert, wenn du im Walmart, McDonald’s, Burger King oder Cafés deine Zahnpaste auf die Bürste machst, aber Ärger gab es nie. Danach sind wir abgefahren und haben erstmal irgendwo gemütlich gefrühstückt. 

Was und wo haben wir gegessen?

Der große Supermarkt Walmart kann dich kostengünstig mit wirklich allem ausstatten, was du benötigst. Wir haben täglich frischen Backwaren, Aufstriche, Obst und Gemüse gekauft. Am Morgen haben wir Haferflocken, Milch, Zimt, Nüsse, Erdnussbutter und Obst aus dem Angebot gegessen.
Zum Abend haben wir alles gegessen, wofür man auch keine Küchenutensilien benötigt: Toast/Baguette, Käse, Hummus, günstiges Gemüse. Falls du mal in eine der famous Fastfood Ketten reinschauen möchtest, dann sind deine Anlaufstellen zum Beispiel Dennys, Wendys, Duncan Donuts oder Five Guys. 

Wo sind wir ohne Unterkunft duschen gegangen?

Wir haben ganz schmerzfrei die öffentlichen Duschen an Miamis Stränden genutzt und einmal sind wir schnurstracks an einen Hotelpool eines Hotels marschiert, haben uns kurz unter die Duschen gestellt und fertig. Man läuft ja eh im Bikini herum, wie alle anderen, 😉 und unsere liebste Dusche war die Dusche in den Everglades bei strömenden Regen. Alternativ musst du eben die Zeit mit Feuchttüchern und Waschlappen überbrücken. Ja, unsexy, aber wer Geld sparen möchte, muss ja auch irgendwo die Abstriche machen. 😉 

Zähne putzen kannst du im McDonalds, Burger King oder im Walmart. Ja, vielleicht schaut dich mal jemand komisch an, wenn du deine Zahnpasta auf die Bürste machst, aber wir haben nie Ärger bekommen. Vermutlich ist man auch nicht der Erste, der auf die geniale Idee kam… 😀

Info am Rande: An der Westküste der USA hatten wir mehr Equipment dabei, weil wir dann ja auch einen 3-wöchigen Roadtrip, statt eines 3-tägigen Stopover hatten. So haben wir an der Westküste zum Beispiel eine kleine Wanne dabei gehabt, das war einfach ein Wäschekorb, glaube ich. 😀 Und darin haben wir uns “gebadet”. Meint: Einer hat den großen Wasserkanister gehalten, wenn wir in der Wanne standen und so haben wir uns gewaschen. Easy. 

Erster Tag: Miami erkunden

Ein Roadtrip durch Florida (in unserem Fall eben nur für 3 Tage) startet und endet in den meisten Fällen vermutlich genau hier: in Miami. Die Metropole im Süden des Sunshine States Florida zieht jedes Jahr über 8 Millionen Besucher magisch an. Auf der Suche nach Sonne, Sommer, Meer und endlosen Stränden. Wer von Miami spricht, meint vor allem den vorgelagerten Key mit Miami Beach und dessen South Beach, und den berühmten Ocean Drive, an dem auch Party-Hungrige voll auf ihre Kosten kommen. 

Miami fühlt sich an, als ob man gleich mehrere karibische Länder gleichzeitig bereist. Das liegt an den vielfältigen Kulturen und Nationalitäten in Miami und der Zusammensetzung der unterschiedlichen Viertel, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Little Havanna und Little Haiti für karibischen Flair, Miami South Beach mit internationalen Touristen, North Beach, das ruhigere Viertel in Miami oder Downtown Miami mit Dutzenden Wolkenkratzern. Und alles umrahmt von Inseln, Buchten und Wasserstraßen.

Miami Beach: Das Herzstück der Metropole

Wer Miami sagt, der meint in der Regel den Miami Beach. Miami Beach ist sogar eine eigene Stadt, sie liegt auf einer sehr langen vorgelagerten Insel der Stadt Miami im Atlantischen Ozean. Miami Beach ist durch 4 Brücken mit Miami und dem Festland verbunden. Kein Wunder, dass Miami Beach das Hauptziel der meisten Touristen ist, mit dem 16 kilometerlangen und sehr breiten Sandstrand. Türkisfarbenes Wasser und der herrliche Strand laden zum ausgiebigen Beach-Tag ein. Die kleinen und sehr berühmten Wachposten der Rettungsschwimmer, die Lifeguard-Tower, sind richtig coole Farbtupfer am strahlend weißen Sand.

Gleich hinter dem Strand schlängelt sich die Strandpromenade durch Palmenhaine und grüne Vegetation. Der berühmte und belebte Ocean Drive, im Herzen des Art-Déco-Districts ist auch nur wenige Minuten vom Strand entfernt. Und die gegenüberliegende Collins Avenue bietet reichlich Restaurants, Cafés und Souvenirläden.

South Beach in Miami Beach

Bunte Rettungsschwimmer-Häusschen am South Beach

South Beach: Ocean Drive im Art-Déco-Distrikt

Zwischen der 5th und 23rd Street in South Beach liegt das Art-Déco-Viertel, mit den vielen markanten und pastellfarbenen Gebäuden, die von wunderschönen Palmen eingerahmt werden und perfekt zum sonnigen Flair der Stadt passen. Die Vielzahl an Oldtimern passt perfekt ins Bild und liefert tolle Fotomotive. Der Ocean Drive ist eine Top-Sehenswürdigkeit in Miami, weil hier auch viele erfolgreiche Filme gedreht wurden, unter anderem: Miami Vice oder Bad Boys.

Das Art-Déco-District lässt sich optimal zu Fuß erkunden. Früher war der Ocean Drive noch von beiden Seiten mit dem Auto befahrbar. Folge dessen: Viele haben hier ihre teuren Autos zur Schau gestellt, getreu dem Motto “Sehen und gesehen werden”. Jetzt ist der Ocean Drive aber eine Einbahnstraße, einige Blocks sind sogar komplett für den Verkehr gesperrt, und nun lässt ein Fahrradweg alles etwas grüner und ruhiger werden. 

Ocean Drive Road: Für Nachteulen die perfekte Location

Wenn die Sonne untergegangen ist, zeigt sich der Ocean Drive von seiner schönsten Seite. Wenn die warmen Lichter an den Palmen und die Neon-Farbenen Schriftzüge an Läden und Hotels angehen, erstrahlt die Art-Déco-Ära zu neuem Leben. Vor allem auch deshalb, weil erst in der Nacht das Leben in den Bars und Clubs so richtig startet. 

Ocean Drive Road

Lincoln Road in Miami Beach: Shoppen unter freien Himmel

Wenn du Lust auf Shopping hast, dann wirst du auch dafür zwischen der 16. und 17. Straße, an der Lincoln Road fündig. In der Fußgängerzone kannst du bei bestem Wetter durch die 2 Kilometer lange und beliebte Straße mit den unterschiedlichsten beliebten Läden schlendern.

Wynwood Art District: hippe Szenebars, Vintage-Läden und Streetart

Das kunterbunte Wynwood Art District zwischen der 2nd und 5th Avenue / 22nd und 28th Street zählt zu den angesagtesten Vierteln der Stadt! Das war aber nicht immer so, denn vor wenigen Jahren gehörte das ehemalige Arbeiterviertel noch zu den gefährlichsten Stadtteilen von Miami. Heute findest du in den ehemaligen Lagerhäusern hippe Vintage-Läden, coole Szenecafés und bunte Streetart. Bei einem Spaziergang vorwärtszukommen ist gar nicht so einfach, weil es so viel zu bestaunen gibt – denn das ganze Viertel ist quasi eine einzige Freiluftgalerie!

Little Havanna: Ein kleines Stück Kuba in Miami

Entdecke das kubanische Lebensgefühl mitten in Little Havanna! Die in Miami lebenden Kubaner sind besonders stolz auf ihren eigenen Stadtteil, in dem sie ihre Kultur in vollen Zügen ausleben können. Das Zentrum von Little Havanna bildet die quirlige Straße Galla Ocho (SW 8th Street), als eine breite und gerade Hauptstraße. Kleine Zigarren-Fabriken, Bars, aus denen kubanische Musik schallt, Souvenirgeschäfte und sogar einen eigenen Walk of Fame, mit den Sternen der berühmtesten Kubaner. Wir haben uns eine kleine To-do-Liste zurechtgelegt, bevor wir nach Little Havanna gekommen sind: ein Cuban Sandwich essen, bei Azukar ein Eis essen, und einen Original Frita Burger probieren.

Little Havana 

Zweiter Tag: Tagesausflug in die Everglades​

Viele Reisende besuchen die Everglades im Rahmen eines Tagesausfluges von Miami. Und so auch wir! In Etwa eine Stunde dauert die Anfahrt von Miami bis zu den Toren dieses einzigartiges Naturschutzgebietes. Der Everglades Nationalpark ist so weitläufig, das man leicht den Überblick verlieren kann. Es gibt zahlreiche Wanderwege und Flüsse, die man auf unterschiedliche Art und Weise entdecken kann. Insofern ist es ratsam, sich vorher einen groben Plan zu machen, was man sehen möchte.

Everglades Nationalpark: Floridas größter Nationalpark

Der Everglades National Park ist ein geschütztes Sumpfgebiet im US-Bundesstaat Florida und ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten. Die Größe der Everglades beträgt 6105 Quadratkilometer, im Vergleich hat Berlin 900 Quadratkilometer Fläche. Der Everglades Nationalpark wurde im Jahr 1974 gegründet, um die Artenvielfalt der Tiere und Pflanzen zu schützen. Zudem ist er mittlerweile als UNESCO-Weltkulturerbe, Biosphärenreservat und geschütztes Feuchtgebiet anerkannt. Den Nationalpark kann man auf unterschiedlichen Wegen entdecken: sowohl auf zahlreichen Wanderwegen und Straßen als auch auf dem Fluss. 

Mangrovenwälder, Sümpfe und flache Pinienwälder bieten Raum für eine enorme Artenvielfalt, in denen Hunderte Tierarten leben. Auch Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, wie die Lederschildkröte, der Florida-Panther und der Karibik-Manati. Der Nationalpark wird zwar häufig als Sumpfgebiet bezeichnet, aber das ist nicht ganz korrekt, da es sich um einen großen Fluss handelt, der so langsam fließt, dass wir die Bewegung nicht wahrnehmen können. Daher die Bezeichnung: Sumpfgebiet. Die Landschaft der Everglades besteht aber wie bereits geschrieben nicht nur aus einem Sumpfgebiet, sondern auch aus Graslandschaften und Savannen. Everglades bedeutet “Land aus Gras”.

Everglades Nationalpark

Die Gefährdung des Everglades Nationalparks

Leider hat der Everglades Nationalpark auch zu leiden… Mehr und mehr stirbt die Landschaft und Tierwelt aus. Die zunehmende Umweltverschmutzung und Eingriffe in den Wasserhaushalt bedrohen den Park, sodass er seit 2010 auf der Liste des gefährdeten Welterbes steht. Das größte Problem ist die rasant wachsende Stadt Miami, mit dem stetigen Wasserbedarf, wodurch den Everglades immer mehr Wasser entzogen wird. Es werden immer mehr und mehr Kanäle, Deiche und Stauanlagen gebaut, die den Prozess beschleunigen. Eine weitere Gefahr für die Everglades ist das Eindringen von nicht einheimischen Pflanzenarten. Mittlerweile wird dagegen vorgegangen, die Pflanzen werden entfernt und weitere Schutzmaßnahmen werden ergriffen. Ob das Ökosystem der Everglades aber noch zu retten ist, bleibt unklar… 

Beste Reisezeit für die Everglades

Die Trockenzeit von Dezember bis April gilt als beste Reisezeit für die Everglades. Ab Mai wird es sehr feucht und heiß und die Mücken sind nicht zu unterschätzen! Dummerweise waren wir ja selber im Juni im Everglades Nationalpark 😀 und manchmal konnten wir wirklich nur ganz schnell aus dem Auto raus, um ein Bild zu machen und schnell wieder rein, weil die Mücken uns sonst zerstochen hätte – nicht übertrieben! 

Vorschlag für eine Selbstfahrer-Tagesroute

Zugegeben waren wir am Anfang wirklich verwirrt und etwas überfordert, wo nun was in den Everglades ist und wie wir am meisten aus unserem Tagesausflug als Selbstfahrer rausholen können. Denn eines war klar für uns: Wir möchten unbedingt Alligatoren sehen! Für unseren Tagesausflug haben wir uns dann sowohl einen kleinen Wanderweg als auch einen Scenic Drive ausgesucht: den Shark Valley Weg und die Loop Road Scenic Drive. Spoiler: Wir haben Alligatoren inklusive einem Baby Alligator, ein amerikanisches Krokodil und viele weitere Tiere gesehen. Der Scenic Loop Drive ist meine Empfehlung an euch, wo wir (fast) sicher Alligatoren sichten könnt! 

Everglades Nationalpark: Alligatoren am Loop Road Scenic Drive

Packliste und praktische Tipps Everglades

  • Die Mittagshitze ist nicht zu unterschätzen, plant euren Besuch also ab früh am Morgen ein, dann sind auch weniger Touristen unterwegs, also vor 10 Uhr am Park sein
  • Parkplätze sind begrenzt, vor allem am Shark Valley, ist der Parkplatz voll, dann habt ihr Pech, alternativ bietet sich noch der Nachmittag an, dann sind die meisten Touristen und größeren Gruppen wieder weg
  • Mückenschutz mit Deet mitnehmen! Die Moskitos sind sehr aggressiv!
  • Lange Kleidung, wenn ihr die Everglades in den feuchten Monaten besucht, um geschützter vor den Stechmücken zu sein
  • Genügend Essen und Trinken mitnehmen, im Nationalpark gibt es nicht wirklich eine Möglichkeit, etwas zu kaufen 
  • Abgesichert sein für jedes Wetter: Regenschutz und auch Sonnenschutz mitnehmen, da es kaum Schattenplätze gibt
  • Auto vorher volltanken, es gibt keine Tankstellen

Eintrittsgebühren Everglades Nationalpark

Wie in allen Nationalpark der USA wird auch im Everglades Nationalpark eine Eintrittsgebühr verlangt, diese beträgt 30 USD pro Fahrzeug, 25 USD für Motorräder und 15 USD für Fußgänger und Fahrradfahrer. Mit dem Ticket hast du Zutritt zu allen Eingängen des Nationalparks. Das Ticket ist für 7 aufeinanderfolgende Tage gültig.

Tipp: Wir hatten noch den America the Beautiful Pass dabei, von unserem Roadtrip an der Westküste der USA. In diesem Pass war der Everglades Nationalpark inbegriffen und wir mussten nicht nochmal Eintritt zahlen. Der America the Beautiful Pass ermöglicht dir ein Jahr lang den Zutritt in sämtliche National Parks und National Monuments. Er ist gültig für bis zu vier Erwachsene plus Kinder, die in einem Fahrzeug zusammen reisen. Der Pass ist erhältlich an jedem Nationalparkeingang und kostet 80 USD. Falls du vorhast, mehr als nur einen Nationalpark zu besichtigen, dann könnte sich der Erwerb des America the Beautiful Pass also lohnen. Da es in Florida aber nur einen Nationalpark gibt, lohnt sich das Jahresticket an dieser Stelle vielleicht eher weniger. 

Everglades Nationalpark: wir und unser neuer Freund der Alligator

Dritter Tag: Tagesausflug von Miami nach Key West​

Die “Road to Paradise” führt von Miami über die Florida Keys bis nach Key West. Key West markiert den südlichsten Punkt der Florida Keys Inselkette. Die Bezeichnung “Key” wird übrigens nicht von dem englischen Wort “Schlüssel”, sondern von dem spanischen Wort “Cayo” für “Insel” abgeleitet. Die Florida Keys umfassen rund 200 Koralleninseln, die sich über 290 Kilometer wie eine Perlenkette an der südlichsten Spitze Floridas aneinanderreihen. Kuba liegt von hier in etwa 145 km entfernt. Damals waren die Inseln noch mit einer Eisenbahnlinie verbunden, bis zum Labor Day Hurrikan 1953. Die Strecke wurde durch den Hurrikan zerstört und nicht wieder aufgebaut. Reste davon kannst du im Bahia Honda State Park anschauen. Stattdessen wurde auf der alten Eisenbahnlinie der Overseas Highway gebaut, über welche die Inseln durch 42 Brücken miteinander verbunden sind. Die bekannteste Brücke ist die Seven Mile Bridge

Lohnt sich ein Ausflug nach Key West?

Die Entfernung von Miami nach Key West beträgt in etwa 260 Kilometer und die Autofahrt dauert circa 3 1/2 bis 4 Stunden. Bei einem Tagesausflug gehen dir also gut und gerne bis zu 8 Stunden Fahrtzeit flöten. Machbar ist es aber definitiv, denn wir haben es genauso gemacht. Wenn du nur einen Tag Zeit hast, dann ist es natürlich nicht so entspannt. Andersherum sind Unterkünfte in Key West auch recht teuer und daher fahren viele nur für einen Tagesausflug nach Key West. Sicherlich verpasst man dabei auch einige schöne Orte entlang der Strecke, die auch einen Stopp wert wären. 

Der Höhepunkt der Fahrt auf dem Overseas Highway ist die größte Stadt am Ende der Inseln: Key West. Key West polarisiert, die einen lieben es und kommen gerne zurück, die anderen besuchen den Ort im Rahmen eines Tagesausfluges. Mein Fazit: Es war cool, einmal hier gewesen zu sein, aber ich muss nicht wiederkommen. Wir haben es genossen, zu Fuß durch die Straßen zu schlendern, in die vielen unterschiedlichen Läden hineinzuhelfen und einfach treiben zu lassen. Das wars dann aber auch schon. Key West hat bekannte Sehenswürdigkeiten wie den Mallory Square, bekannt und beliebt ist auch der Sonnenuntergang am Mallory Square, oder der Trubel auf der Duval Street oder das Hemingway House. Und biegt man in eine der Seitenstraßen ab, fühlt man sich, als ob die Zeit stehen geblieben wäre, zwischen den bunten pastellfarbenen Holzhäusern.

Key West

Seven Mile Bridge: eine der längsten Brückenstraßen der Welt

Die Seven Mile Bridge ist DIE bekannteste Brücke auf dem Weg nach Key West. Übrigens ist die Brücke nicht genau 7 Meilen lang, wie der Name vermuten lassen würde, sondern sie ist 6,79 Meilen lang. Entspricht: 10,93 Kilometer. Nur als kleine Info am Rande. Die Fahrt über die Brücke ist schon cool, aber spektakulärer war es, ein Foto mit unserer Drohne von oben zu schießen! Sicherlich ist auch ein Helikopter Rundflug sehr empfehlenswert!

Seven Mile Bridge

Bahia Honda State Park: Tolle Strände und Blick auf die alte Eisenbahnbrücke

Das Wasser ist knallig türkis und der Sand herrlich weiß. Angeblich befinden sich hier die schönsten Strände der Florida Keys. Bei unserem Tagesausflug nach Key West haben wir uns auch die Zeit genommen, um an einem der Strände zu entspannen, wenn auch nur kurz, und die alte Eisenbahnbrücke anzuschauen, die damals noch die Inseln der Florida Keys miteinander verbunden hat. 

Bahio Honda State Park

Was solltest du in den Florida Keys unbedingt mal probieren?

Mississippi Mud Pie: Kuchen mit Mokka Eis Creme, Schokolade und Oreo, Stück für circa 11€ 
Key Lime Pie Kuchen: Kuchen aus Limettensaft, Eigelb und gezuckerter Kondensmilch auf Tortenboden, die Baiser Kruste wird aus Eiklar hergestell, der Kuchen ist nach der Echten Limette benannt, die auf Englisch Key Lime heißt, weil sie auf den Florida Keys wächst, Stück für circa 4,5€0
Und ein kühler Iced Lemon Tea geht auch immer! 

Empfohlene Bäckereien:

Key Lime Pie Bakery
Kermits Key mud lime Pie
Blond Giraffe Key lime Factory

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